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Freiwillig in die espressofreie Zone, bloß weil hier die Zimmerdecken noch vier Meter hoch sind und die Uhren langsamer gehen? Ins Land der preussisch-protestantischen Sättigungsbeilagen? Wo du zu spät kommst wenn du pünktlich bist?

Aber immer! Wohin sonst? Kauf ein verfallendes Haus, besser zwei. Dann lerne Deutschland kennen: seine Bauindustrie und seinen Dämm-Wahn, seine Planer und Handwerker, seine Banker und Beamten. Bis du merkst, dass du als Laminatverweigerer zur Avantgarde zählst.

Plötzlich tut dir jeder Abriss weh. Weil du anfängst zu begreifen, was das eigentlich ist: die europäische Stadt. Ihre Plätze und Bäume, Ihre Grundrisse und Fassaden, ihre Höfe und „Dritten Räume“, ihre handwerklich errichteten Bauten. Du merkst es, weil sie systematisch zerstören, was im 19. und frühen 20. Jahrhundert an Stadt geschaffen wurde. Die Moderne hat diesen wunderbaren Räumen und Architekturen den Krieg erklärt, und sie kennt bis heute kein Pardon.

Irgendwann öffnet sich eine Türe, und du machst den ersten Schritt. Amtsanmaßung? Wahrscheinlich. Wenn es die Welt voranbringt?

Dieser Blog startete am 1. Januar 2015. Er wertet Erfahrungen aus der Sanierung im Bestand und der Denkmalpflege aus und sucht Perspektiven für Stadtentwicklung und Kulturpolitik, schaut nach Berlin, Kopenhagen oder New York, nach Shanghai, Sanaa oder Lissabon, protokolliert Reise-Impressionen und verlinkt interessante Texte zu diesen Themen.

Jan Kobel, 1.1.2015

Beachten Sie auch unseren Blog über das Baudenkmal Milchhof Arnstadt:
www.milchhof-arnstadt.de
oder über die Stadt Arnstadt:
https://arnstadt-wohin.de

Nachtrag 1.1.2023:
„Espressofreie Zone“ ist nicht mehr:
https://www.bohnenstolz.de

Nachtrag 24.3.2024:
Beginnend mit Reflexionen über die Sonderrolle Chinas während der Covid-Pandemie 2020 habe ich begonnen, meine Gedanken über globale Entwicklungen zu fixieren. Diese politischen Beiträge sind passwortgeschützt, und stehen aber Interessierten auf Nachfrage offen.

Lower East Side ca. 1965
Lower East Side in the Sixtees / seen at Tenement Museum / NYC 2012. Oben: Romare Bearden / Metropolitain Museum of Art / NYC 2012

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