(Deutsche Version)
„Uns wird gesagt, dass der einzige Weg zu einer erfolgreichen Nation darin besteht, Kolonialmacht zu sein, die andere Länder mordet und ausplündert, dass man ganze Kontinente bombardieren muss, um eine starke und souveräne Nation zu sein.“
Foto: Deutsche Aussenministerin im Kampfanzug duldet keinen Widerspruch mehr.
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Die „gesicherte Existenz“ Israels sei „Teil der deutschen Staatsräson“, schrieb Rudolf Dressler (SPD) 2005. Merkel hat es 2008 in einer Rede vor der Knesset in Israel aufgegriffen, seitdem treten deutsche Politiker es immer wieder begeistert breit, allen voran die „Grünen“.
Sie geben damit eine Beistandserklärung ab, die sich mit den Gründen von Konflikten nicht befassen mag, und die die Definition der Sicherheitslage durch Israel selbst zu ihrer eigenen macht. Das ist ziemlich ungewöhnlich und verweist auf das besondere Verhältnis, dass Israel und Deutschland verbindet.
Nach offizieller Lesart ergibt sich dieses Verhältnis aus der „besonderen Verantwortung“ für Israel, die Deutschland durch den Holocaust erwachsen sei. Wer die Geschichte dieser Beziehungen kennt, weiß jedoch, dass das Büßerhemd, das sich deutsche Politiker in Sachen Israel so gerne überziehen, eine krasse Lüge ist.
Diese besondere Beziehung entstand in Wirklichkeit aus Bedürfnis nach dem Wiederaufbau eines „internationalen Einflusses“ der BRD, sprich einer Teilnahme an der imperialistische Kontrolle anderer Nationen an der Seite der USA und eines florierenden Außenhandels. Die Legenden dazu stellen in geradezu obszöner Weise die Wirklichkeit auf den Kopf. Kritik eines deutschen Märchens in 10 Punkten.
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Verpflichtung gegenüber einem Staat?
Eine angeblich empfundene Verpflichtung gegenüber den Opfern bzw. den Nachfahren der Opfer des NS-Regimes ist, wenn schon, eine Verpflichtung gegenüber MENSCHEN, nicht aber gegenüber einem Staat. Schon gar nicht, wenn es diesen Staat 1945 noch gar nicht gab. Auch nicht, wenn sich dieser Staat als „Staat der Juden“ definiert.
Israel ist nämlich weder „der Staat der Juden“, noch erklärt sich seine Gründung oder sein Handeln aus religiösen Grundsätzen des Judentums, wie zahlreiche Juden und Rabbiner, von links bis ultraorthodox, nicht müde werden zu betonen. Der Staat, den die zionistische Bewegung anstrebte und der 1948 durch Terror und Vertreibung blutig verwirklicht wurde, spiegelte in Theorie und Praxis den europäischen, rassistischen und antisemitischen Nationalstaat – nur unter umgekehrten Vorzeichen: Ein Staat, dessen Bürgerrechte EXKLUSIV DEN JUDEN vorbehalten war. Nur darin bestand und besteht seine „jüdische“ Charakteristik.
Eine Ironie der Geschichte besteht auch darin, dass mit der Gründung des zionistischen Staates die Juden in vielen Länder der arabischen Welt, in denen sie anerkannt und friedlich neben Muslimen und Christen lebten, plötzlich zu Feinden wurden. Diese Polarisierung förderte der zionistische Terror bisweilen sogar mit Anschlägen auf Synagogen, um Chaos und Hass zu sähen und die Juden von dort nach Israel zu zwingen. Attentate in Bagdad und Kairo sind belegt. Vor allem aus dem Irak und Marokko – einem Land, das die Juden vor der Verfolgung des Vichy-Regimes geschützt hatte – mussten nach der Gründung Israels 1948 über 250.000 Juden nach Israel auswandern.
(https://moroccanjews.org/…/moroccan-jewish…/israel/)
(Alon Misrahi: https://substack.com/@alonmizrahi/note/c-65855086)
(Avi Schlaim: https://youtu.be/lfDhaWlqXf8?si=cqmtLbbPRGFl3AqE)
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Deutsches Schuldbewußtsein? Fehlanzeige.
Wie stark die „Verpflichtung“ war, die die Deutschen gegenüber ihren Opfern (nicht) empfanden, kann man gut daran ermessen, wem der frisch gegründete Nachfolgestaat des NS-Regimes überhaupt einen Anspruch auf Entschädigung gewährte: nur wer ALS JUDE auf dem Gebiet des Deutschen Reiches von 1937 Opfer war, hatte einen Anspruch. Millionen Juden aber waren von den Deutschen außerhalb dieses Gebietes ermordet worden, 10 Millionen Büger alleine der Sowjetunion (Zivilisten) und andere nichtjüdischer Opfer waren ebenso ausgeklammert. Der Zynismus der „Wiedergutmachungsgesetze“ ist atembraubend! So hatten Roma und Sinti keinen Anspruch, da sie nicht wegen ihrer Rasse verfolgt gewesen seien, sondern als „Asoziale“, und Kommunisten sowieso nicht, da Gegner der BRD.
(http://www.wollheim-memorial.de/…/bundesentschaedigungs…)
(https://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2001_2_1_hockerts.pdf)
Entgegen der Legendenbildung hatten weder der deutsche Staat unter Adenauer noch die deutsche Bevölkerung auch nur im Geringsten ein schlechtes Gewissen. Sie wussten natürlich alle von nichts, und wenn doch, dann waren sie selbst – als Deutsche – Opfer „der Nazis“. So lautete in den 50er Jahren das Narrativ des Antisemiten Adenauer und der Faschisten in den frisch eingerichteten Verwaltungen der BRD.
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„Verpflichtung“ im Dienste der USA
„Verpflichtung“, wenn man es so nennen will, hatte das neue Westdeutschland nur einem gegenüber: den USA, die die BRD gegründet hatten, um sie zu einer Bastion in ihrem geplanten finalen Feldzug gegen Russland bzw. die Sowjetunion auszubauen. Deshalb war dann, nach ein paar Schauprozessen in Nürnberg, auch schnell Schluss mit der „Entnazifizierung“ Deutschlands (West). Die BRD wurde von Nazis aufgebaut und verwaltet, die in den 50er Jahren zu Hunderttausenden wieder in ihre leitenden Ämter und Positionen zurückkehren durften. Als ehemals hochrangiger Nazi konnte man sogar Bundeskanzler werden (Kurt Georg Kiesinger).
Die Ausrichtung der deutschen Politik wurde in den USA definiert, insbesondere natürlich in der Außenpolitik. Das war Adenauers Grundlage, wie er selbst immer wieder betont hatte. Er ergriff sie begierig, denn er erkannte darin eine Chance für Deutschland, wieder zu Macht und internationalem Einfluss zu kommen. So wurde der deutsche Anspruch auf ein einheitliches Deutschland, den die SU im übrigen unterstützt hatte, erstmal zurückgestellt: „Westbindung vor Wiedervereinigung“ war die Parole.
Eine „Verpflichtung“ der Deutschen oder der Bundesrepublik Deutschland gegenüber den Opfern des NS-Regimes wurde nie empfunden, und heute schon gar nicht. Was es dagegen gab, war eine USA, die Deutschland nicht nur zu einem antisowjetischen Frontstaat auf- und ausbauen wollten, sondern noch ein paar andere Pläne für Deutschland hatte – und die betrafen durchaus auch Israel. Um das zu verstehen, muss man sich anschauen, wie sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Welt aus US-Perspektive darstellte.
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Die Neusortierung der Welt und der Kampf um Einflusszonen
Die USA waren als einzige Nation ohne Kriegsschäden aus dem Krieg herausgekommen und waren militärisch und industriell allen anderen Staaten der Welt überlegen. Wie selbstverständlich machten sie sich daran, den gesamten Globus nach ihren Gesichtspunkten neu zu definieren und zu gestalten. Die „Monroe-Doctrine“ von 1823, die ganz Lateinamerika unter Kriegsandrohung gegen die Europäischen Mächte zur exklusiven Einflusszone der USA erklärte, sollte nun weltweit ausgeweitet werden. Gerichtet waren diese Bestrebungen sowohl gegen den exklusiven Kolonialismus der alten europäischen Mächte, insbesondere England und Frankreich, als auch gegen die Sowjetunion, die mit ihrem „Sozialistischen Internationalismus“ von den USA als Hauptgegner ausgemacht wurde.
Für die USA galt es insbesondere zu verhindern, dass die aufstrebenden lateinamerikanischen, afrikanischen, arabischen und asiatischen Nationalismen der antikolonialen Befreiung zum Partner der Sowjetunion würden. Kandidaten dafür gab es genug, Gamal Abdel Nasser in Ägypten, Ho Chi Min in Vietnam, Kim Il-sung in Korea, Sukarno in Indonesien, Salvador Allende in Chile, Che Guevara in Lateinamerika, Patrice Lumumba im Kongo, und viele andere. Die USA bekämpften alle diese Nationalismen der Befreiung mit Kriegen, Bürgerkriegen, Morden und Putschen.
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Das Ringen der USA um die Arabischen Nationen.
In den 50er und 60er Jahren, als viele der ehemaligen europäischen Kolonien unabhängig wurden, war der Kampf der USA gegen den weltweit wachsenden Einfluss der Sowjetunion noch nicht entschieden. Im arabischen Raum hatten Ägypten, Syrien und der Irak sich der Sowjetunion zugewandt. In diesem Umfeld wuchs dem frisch gegründeten Staat Israel eine besondere Aufgabe zu:
Israel war ein von westlich sozialisierten, in europäischen und amerikanischen Metropolen ausgebildeten, weißen und europäischen Juden gegründeter Staat, der entschlossen war, sich auf Kosten der arabischen Bevölkerung seinen Raum zu schaffen. Rockefeller und andere reiche Familien aus den USA, jüdische wie nichtjüdische, hatten die zionistischen Bewegung von Anfang an unterstützt – die Antisemiten, die „die Juden“ los werden wollten, waren nicht selten Freunde des Zionismus.
So konnten sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Israel sollte entstehen als westlicher Vorposten in einer islamisch und arabisch geprägten Welt, deren Kontrolle man natürlich nicht der Sowjetunion oder den Arabern selbst überlassen wollte. Und so kam es. Der Holocaust hatte diesem Programm eine zusätzliche Legitimität verpasst, aber der Zionismus ist viel älter als das Dritte Reich.
(Foto: Antisemitisches und Pro-Zionistisches Plakat von 1935)
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Deutschlands Sonderrolle im Auftrag der USA
Amerika konnte und wollte in dieser weltpolitischen Situation nicht als offener Unterstützer oder gar Waffenlieferant Israels in Erscheinung treten – das hätte die arabischen Staaten noch mehr in die Arme der Sowjetunion getrieben. Hier nun kam das wieder aufstrebende Deutschland ins Spiel. Die BRD wurde in den 50er und 60er Jahren zum Hauptlieferant all dessen, was Israel dringend benötigte: Maschinen, Industrieanlagen, Baustoffe und – Waffen. In dieser Zeit waren Frankreich und Deutschland für Israel die wichtigsten Lieferanten von Kriegsgerät.
Deutschland übernahm – diskret und geheimnisbewährt – eine erste aussenpolitische Rolle im Interesse und im Auftrag der USA. Der Bundestagsabgeordnete Kurt Müller (KPD), selbst Opfer des NS-Regimes, erklärte 1952 angesichts der Unterzeichnung des deutsch-israelischen „Wiedergutmachungs“-Abkommens empört, dass dieses Abkommens nicht „den Überlebenden“ zugute komme, sondern „israelischen und deutschen Industriellen und im Endeffekt dem amerikanischen Zweck diene, Israel als operative Basis für ihre aggressive Politik auszubauen.“ (S. 32).
DAS ist der wahre (Hinter)Grund der „Versöhnung“, und das ist er bis heute. Erst nach dem 6-Tage-Krieg 1967 und dem beeindruckenden Erfolgen der israelischen Armee beschlossen die USA, dass sie es nicht mehr nötig hätten, auf den arabischen Nationalismus und die Interessen der SU taktisch Rücksicht zu nehmen, und wurden offen zum Finanzier und Unterstützer des aggressiven Kolonialismus Israels.
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Deutschlands Rückkehr zu imperialer Macht – „auf dem Beifahrersitz“
Deutschland, so schreibt Daniel Marwecki, trat nun in die zweite Reihe zurück und „setzte sich dankbar auf den Beifahrersitz(!)“. Auf den Beifahrersitz eines geostrategischen US-Projektes der gewalttätigen Kontrolle und wirtschaftlichen Ausbeutung einer Region, die – in eurozentristischem Framing – bis heute als „Naher Osten“ fungiert. Und natürlich nicht nur dort.
Das Bild des „Beifahrersitzes“ trifft es ziemlich gut: der Beifahrer bestimmt weder Richtung noch Tempo der Fahrt, er darf aber mitfahren. Unter Adenauer hatte Deutschland – nicht ohne kontroverse Debatten – beschlossen, die Forderungen der USA an Deutschland als eine einmalige Chance zu sehen, um „wieder wer“ zu werden: eine Nation nämlich, die möglichst vielen Staaten aus einer POSITION DER STÄRKE gegenübertreten kann, insbesondere jenen im arabischen Raum und dem Iran. Gegenüber keinem anderen Staat wurde das so rasch so manifest wie gegenüber Israel – das heutige Israel ist AUCH ein Geschöpf Deutschlands! Deutschland hat Israel geholfen, Atommacht zu werden und die arabischen Nationen mit nuklearer Vernichtung zu bedrohen, und es liefert bis heute die U-Boote, die die Basis dieser Atommacht bilden.
Der Preis dafür war die komplette Unterwerfung Westdeutschlands unter die hegemonialen Interessen der USA, was der antiimperialistischen Linken, als es sie noch gab, ebenso wenig gefiel wie der nationalistischen Rechten, die nur die Unterwerfung sah. Deutsche „Sonderwege“ wurden immer wieder gesucht und eingeschlagen unter diesem Primat, von Adenauer bis Merkel (Stichwort Hallstein-Doktrin, EU-Dominanz, Irak-Krieg oder Russlandpolitik), aber von „Washington“, so sie unpassend erschienen, regelmäßig wieder ausgebremst. Zuletzt, wie wir wissen, ziemlich drastisch mit einem Sprengstoffanschlag auf eine Pipeline aus Russland.
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Streben nach Macht als „Wiedergutmachung“ und „Verantwortung“
Der besondere Charme dieses deutschen Wiederaufstieg zur „Weltmacht auf dem Beifahrersitz“ liegt nun darin, dass er als Anerkenntis von Schuld und Übernahme von Verantwortung besprochen wird – somit als genau das Gegenteil. Dass der Nachfolgerstaat der Nation, die 6 Millionen Juden umgebracht hat, nun den Staat aufbauen hilft, der sich als „sichere Heimstadt“ dieser verfolgten Juden definiert, ist in Sachen moralischer Überhöhung einfach zu schön und als Heuchelei nicht zu toppen.
Ein Zusammenhang zwischen der Shoa und dem Aufbau Israels besteht jedoch nur insofern, als der Völkermord der Nazis den Zionisten als zusätzlichen Beleg der Notwendigkeit eines jüdischen Staates diente, und viele Juden Europas mit Israel tatsächlich die Hoffnung auf ein besseres Leben verknüpften. Um den Großteil der 30 Mio. Opfer Nazideutschlands und ihrer Nachfahren – ob Juden oder Kommunisten, Russen oder Polen, Opfer der Wehrmacht oder der SS, Schwule oder Sinti, Zwangsarbeiter oder Zeugen Jehovas – scherte und schert sich Deutschland bis heute nicht. Nichts an seiner Israel-Politik hat irgendetwas damit zu tun, dass Deutschland etwas „wieder gut machen“ wolle. Das einzige, was Deutschland „wieder gut machen“ wollte, ist der ihm zustehende machtvoller Auftritt in der Konkurrenz der Nationen. Israel war sein Mittel dafür.
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Israel und Deutschland – eine imperiale Allianz
Das deutsche Mea Culpa, wie verquast und verlogen es auch immer fomuliert war und bis heute ist, war der zweite billige Preis, den Deutschland zahlen musste, neben der Unterordnung unter die US-Interessen. Leicht ging den ungebrochen stolzen deutschen Herrenmenschen in Bonn und in den Medienhäusern in Hamburg, Frankfurt, München und Berlin dieser Kotau nicht über die Lippen. Bald aber erkannten sie, was für ein Hebel dieses „Schuldeingeständnis“ war und welche Tore sich einem Deutschland öffnen sollten, das sich als geläuterte Sonne der Verantwortung präsentieren durfte – vom Beifahrersitz eines Gefährts aus, dessen Chauffeur alles aus dem Weg räumte, mordete und bombte, was ihm missfiel. Es war die perfekte Arbeitsteilung – für Amerika, Deutschland und Israel.
Dank Israel war Deutschland wieder dabei. Israel hatte Deutschland FREI gemacht, frei von den diplomatischen, politischen und wirtschaftlichen Hürden, die die Siegermächte ihm errichtet hatten, frei von zurückhaltender Rhetorik und dem Verhaltenskodex eines Verlierers. Mit seiner bedingungslosen Unterstützung des kolonialen Apartheidstaats Israel hat sich Deutschland QUALIFIZIERT und LEGITIMIERT dafür, innerhalb des hegemonialen Systems der USA eine führende Rolle zu spielen: Es ist zu allem fähig.
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Israel macht FREI – zum Völkermord
Mit der Entscheidung Israels, die gewalttätigen Provokationen der Hamas vom 7. Oktober 2023 zum Anlass zu nehmen, den Gazastreifen und mit ihm zwei Millionen Menschen von der Landkarte zu wischen, wird die „Israel ist Teil unserer Staatsräson“-Doktrin Deutschlands auf eine besondere Belastungsprobe gestellt. Deutschland muss nun Stellung beziehen zu einem Staat, der sämtlichen Kriterien einer humanistischen Werten verpflichteten, modernen Demokratie und Aussenpolitik ins Gesicht spuckt, die UN offen missachtet und ebenfalls von der Landkarte tilgen will, einen Völkermord nicht nur begeht, sondern offen postuliert, Hunger und Wasserentzug als Mittel des Krieges einsetzt, gezielt Kinder und Journalisten von Scharfschützen ermorden lässt, unter dem Schutzschild der USA benachbarte Nationen angreift und deren Politiker tötet, um nur einige Merkmale der aktuellen israelischen Politik zu nennen.
Mir müssen feststellen: Deutschland besteht diese Belastungsprobe mit Bravour. Ohne mit der Wimper zu zucken, teilt der Bundeskanzler der Weltpresse mit, dass Israel sich an das Völkerrecht halte, lediglich zurückschieße und dass es für Deutschland nur einen Platz gäbe, nämlich an der Seite Israels. Als hätte es den Kriterienkatalog zur Identifikation guter und „Schurkenstaaten“ nie gegeben (und noch während dieser Katalog gegen Russland angewandt wird!), als gäbe es kein Internationales Recht und keine internationalen Institutionen, die Israel verurteilen, erklärt Deutschlands Regierung dreist und unverblümt, dass es zu Kritik an Israel keinen Anlass gäbe.
Diese FREIHEIT DEUTSCHLANDS ist neu. Es ist die Freiheit einer sich selbst überlegen wähnenden Macht, die nach außen und nach innen wie selbstverständlich davon ausgeht, dass IHRE interessierte Sicht auf den Weltenlauf von den Menschen, Institutionen, Medien und Parteien als Wahrheit ungefragt übernommen wird, und wenn es um die Leugnung eines vor unseren aller Augen ablaufenden Verbrechens geht. Die USA kennen es nicht anders, für keines ihrer Verbrechen sind sie jemals angeklagt worden, denn SIE sind es, die die Narrative bestimmen und die Geschichtsbücher schreiben.
Diese Freiheit der Macht ist auch Deutschlands Ziel. Es ergibt sich zwingend aus der „besonderen Verantwortung“, die „uns aus der deutschen Vergangenheit erwächst“.
Eine sehr gute Analyse der deutschen Geschichte und Israel – Politik ! ( Kleiner Fehler im Punkt 4 : Salvador Allende war chilenischer Präsident und kämpfte für Chile nicht für Argentinien )
Danke, natürlich Chile! Ist korrigiert. JK